Lange habe ich mit meinen Recherchen mehr oder weniger auf der Stelle getreten, zwischendurch aber auch immer wieder andere Themen entdeckt, an denen ich mich fest gebissen hatte ….. Dies und jenes Mosaiksteinchen zu „meinem“ Kalkofen erhielt ich zwar zwischenzeitlich immer mal – aber es war nie so viel und bedeutungsvoll, dass ichs nicht im Hinterkopf bewahren konnte. Bis dass eine ehemalige Rehefelderin mir kürzlich erzählte, dass das kleine Kalkofener Häuschen unterhalb Günters Gasthof „Zur fröhlichen Einkehr“, in welchem eine Familie Gaube gewohnt haben soll, von den Rehefeldern das „Sauerkraut-Häusl“ genannt worden ist. Weshalb und warum, das konnte sie mir nicht sagen. Nur, dass es ein rotes Dach gehabt hat – offensichtlich also ein Ziegeldach.

Genau wie das kleine Häusel in Rehefeld, das wir 1981 von einer Frau Gaube gekauft hatten (Titelbild, ganz rechts am Waldrand). Sofort erwachte mein „Jagdtrieb“ wieder! Waren womöglich die Gaubes aus Kalkofen diejenigen, von deren Nachkommen wir das Haus gekauft haben, in dem wir noch immer wohnen und trotz dem sozialen Abwärtstrend solch kleiner Dörfchen wie Rehefeld glücklich und zufrieden sind?

So kramte ich hier und suchte dort und fand schließlich, dass ich auf der Spur der falschen Gaubes bin. Die Frieda Dora Gaube, geb. Strauß, die das Haus vom „Gaube-Schuster“ 1981 an uns verkauft hat, hatte diesen – den Schuhmacher Josef Alois Gaube – am 25. Mai 1947 geheiratet. Josef Gaube wiederum war nicht in Kalkofen, sondern 1910 in Hinterzinnwald geboren worden.

Er heiratete 1939 die „Haustochter“ Rosa Elsa Walter aus Hermsdorf, welche einen 9jährigen Sohn – Gottfried Rudi Walter – mit in die Ehe brachte. Der gemeinsame Sohn Horst Hermann erblickte 1941 das Licht der Welt. Die Mutter der beiden Jungs wurde nur 40 Jahre alt – sie starb 1946 an einer Lungenentzündung.

Was wollte ein armer verwaister Schuhmacher mit zwei hungrigen Kindern kurz nach dem Krieg anders machen als schnellstens eine neue Frau und Mutter zu suchen? So fand die nächste Hochzeit eben schon 1 Jahr nach dem Tod von Horsts und Rudis Mutter statt, und Josef richtete im ehemaligen Ziegenstall im Haus Nr. 53 – dem Elternhaus seiner neuen Frau – seine Schusterwerkstatt ein. Hier erlernte auch der leider kürzlich verstorbene Werner Seifert („Bär“) das Schusterhandwerk – gern hätte ich ihn heute noch dies und jenes gefragt!

Vielleicht hätte er ja auch gewusst, warum der 1905 geborene Kalkwerker Heinrich Günther ebenfalls im Haus Nr. 53 gemeldet war, wo er 1952 an einer Lungenentzündung und Kreislaufversagen verstarb.

 

Hinterlasse einen Kommentar